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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Nordwestspitzbergen mit Raudfjorden

Hier, im äußersten Nordwesten von Spitzbergen, trafen Willem Barentsz und seine Besatzung am 17. Juni 1596 auf neues, unbekanntes Land - Spitzbergen war entdeckt! Barentsz beschrieb das Land als rauh, unwirtlich und von steilen, spitzen Bergen geprägt, die schließlich auch zum Namen Spitzbergen führten. In den folgenden Jahrhunderten zogen Grönlandwale, die hier in großer Zahl auftraten, Walfänger aus den Niederlanden und anderen Ländern an. Auf See und an Land herrschte in Nordwestspitzbergen geschäftiges Treiben. So kommt es nicht von ungefähr, das rund um Nordvesthjornet die größte Dichte an Gräbern, Tranöfen und anderen kulturellen Schätzen auf ganz Spitzbergen zu finden ist. Sie alle gehen zurück auf diese erste Phase der Nutzung natürlicher Resourcen auf Spitzbergen.

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Geologie und Landschaft

Der Norwesten von Spitzbergen zwischen dem Magdalenenfjord im Süden und Biscayarhuken im Norden besteht aus mehreren großen Inseln sowie Sunden und Fjorden, die sich weit in die alpinen Bergformationen hineinziehen. Das gesamte Gebiet ist Teil des Nordvest-Spitsbergen Nationalparks.
Der Felsuntergrund gehört zum alten Grundgestein und besteht aus kristallinen Gesteinen wie Granit, Gneis und Magmatid. Jüngere rötliche Sandsteine treten an der Süd- und Ostseite des Raudfjorden auf. Die Landschaft ist stark durch Gletscher überformt, die Bergespitzen bilden teils scharfe Kämme. Rund um Nordvesthjornet gibt es mehrere kleine Gletscher, der Smeerenburgbreen im Björnfjorden ist der größte. Eine gut 7km breite Front kalbt ins Meer.

Spitzbergenreise - Raudfjorden
Rötliche Sandsteine.

Vegetation

Die Vegetation wird vor allem von den Bodenverhältnissen und vom Klima geprägt. Im äußersten Nordwesten besteht der Boden aus silikatreichem Gneis und Granit, die Vegetation ist äußert spärlich. Die Sandsteine und ihre Verwitterungsprodukte im Raudfjorden sind reich an Karbonaten und bieten kalziumliebenden Pflanzen gut Voraussetzungen. Die Vegetation im Magdalenefjorden und im Raudfjorden gehört zur nördlichen arktischen Tundra. Besonders Hainsimsen (Luzula confusa und Luzula nivalis) sind recht weit verbreitet. Die eisfreien Bereiche innerhalb der Gletscher (Nunataks) werden der arktischen Polarwüste zugerechnet, hier ist u.a. der Svalbardmohn (Papaver dahlianum) zu finden.

Spitzbergenreisen - Mohn
Svalbardmohn

Tierleben

Das Meer im Nordwesten Spitzbergens ist sehr produktiv und eine gute Nahrungsgrundlage für zahllose Vögel in den Brutkolonien. Mann kennt alleine zwischen dem Magdalenenfjord, Danksoya und Hamiltonbukta 16 Kolonien der Eissturmvögel. Auch sechs größere Kolonien von Nonnengänsen sind bekannt, die größte auf der Insel Moseoya, die kleinste auf Risen nördlich von Klovningen. Kurzschnabelgänse wurden bisher nur auf der Insel Indre Norskoya bei der Brut beobachtet. Auch elf Kolonien von Eiderenten sind bekannt, die größte liegt im Magdalenenfjord, weitere auf den Inseln Moseoya, Skorpa und Albertholmen südlich von Smeerenburg sowie auf der Hamiltonoya im Raudfjorden. Dreizehenmöwen sind weit verbreitet, besonders im Nordwesten der Insel Amsterdamoya gibt es große Kolonien. Auch einige Brutgebiete der Krabbentaucher, Dickschnabellummen, Gryllteiste und Eismöwe liegen in der Gegend, hauptsächlich auf den Inseln Danskoya, Amsterdamoya, Nordvestoya und an der Westseite des Raudfjorden.
Wegen ihrer großen Bedeutung als Brutplätze sind die Inseln Moseoya und Skorpa als Vogelschutzgebiete ausgewiesen und dürfen während der Brutzeit vom 15. Mai bis 15. August nicht betreten werden.
Auch viele kleinere Inseln dienen Seevögeln und Gänsen als Brutgebiete. Dort sind auch Schmarotzerraubmöwen und Große Raubmöwen zu finden, ebenso recht häufig Polarfüchse.
Eisbären halten sich das ganze Jahr über in diesem Teil von Spitzbergen auf. Besonders im Frühjahr, wenn es genügend Futter gibt und die Eisverhältnisse in den Fjorden gut sind, zeigen sich die Tiere oft. Auch nachdem das Fjordeis im Sommer aufgebrochen und getaut ist, kann man gelegentlich noch Eisbären sehen. Sie suchen dann nach Robben, hauptsächlich aber nach Aas und Vogeleiern. Auch vor kalbenden Gletschern halten sich Eisbären im Sommer gerne auf, dort ist die Chance für sie groß, auf Robben zu treffen.

Spitzbergen - Polarfuchs
Polarfuchs