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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Smeerenburg

Der holländische Name Smeerenburg kann mit "Transtadt" übersetzt werden. Smeerenburg war in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts der Hauptort der holländischen Walfänger auf Spitzbergen. Das offensichtlichste Zeichen der Aktivitäten sind die zementartigen Reste der Tranöfen am Strand, sonst sind die Spuren Smeerenburgs weitgehend unter dem Sand begraben.
Keine andere Walfangstation auf ganz Spitzbergen war auch nur annähernd so bekannt wie Smeerenburg. Smeerenburg wurde als lebhafte Stadt mit Läden, Bäckereien, Geschäften, einer Kirche und Bars beschrieben. Man glaubte im Süden, die Stadt hätte tausende Einwohner. In den jahren 1979 und 1981 wurden umfangreiche archäologische Ausgrabungen vorgenommen. Sie führten zu einem realistischen Bild der Verhältnisse in Smeerenburg und ganz im Gegensatz zu den alten Geschichten, die von 20.000 Einwohnern berichten, lassen die Erkenntnisse der Forscher eine Einwohnerzahl von etwa 200 wahrscheinlich erscheinen.
Die Geschichte Smeerenburgs begann allmählich in den Jahren vor 1620. Es entwickelte sich zu einer kleinen, permanent bewohnten Siedlung mit Wohnhäusern, Werkstätten und Lagern. Die Zelte der ersten Bewohner wurden bald durch Ziegelgebäude und Holzhäuser ersetzt. Es gab auch massive Plattformen, um Walspeck zu schneiden. Am Höhepunkt der Entwicklung bestand Smeerenburg aus etwa 19 Gebäuden. Die meisten Häuser hatten einen Holzfußboden und eine Feuerstelle, die Lebensbedingungen waren vermutlich recht erträglich. Der Platz zwischen den Gebäuden war gepflastert und Gräben sorgten für einen raschen Abfluss von Regen und Schmelzwasser. Die Arbeiter an den Tranöfen wurden durch Dächer und Wände vor den schlimmsten Witterungseinflüssen geschützt.
In der zweiten Hälfte der 17. Jahrhunderts ging Smeerenburgs Zeit als Walfangstation langsam zu Ende. Die Walfänger fanden keine Beute mehr und die Station wurde verlassen. Was an brauchbarem und wertvollen Material vorhanden war, wurde abgebaut und mitgenommen.
Noch lange nach dem Ende der Walfängerzeit wurde Smeerenburg aber als Nothafen genutzt. Außerdem galt es als guter Lagerplatz für Walfangausrüstung und in der Bucht sammelten sich im Frühjahr und Herbst die Fangschiffe. Vor der Heimreise wurden die Toten am Strand beigesetzt und so findet man heute rund um Smeerenburg die Reste von über 100 Gräbern aus der Walfängerzeit.