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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Südost Naturreservat - Edgeoya und die Barentsoya

Östlich der Hauptinsel Spitzbergen liegen zwei große Inseln, die Edgeoya und die Barentsoya. In diesem Gebiet leben besonders viele Eisbären, Rentiere, Walrosse, Seevögel und Gänse. Im Westteil von Edgeoya sind Überreste von Walfangstationen zu finden, außerdem war Edgeoya zwischen 1700 und 1850 das Hauptgebiet der russischen Winterjäger. Ihnen folgten die Norweger und aus jüngerer Zeit sind die Überreste einiger Forschungsexpeditionen zu finden. Das gesamte Gebiet steht seit 1973 unter Naturschutz.

Geologie und Landschaft

Die geologischen Strukturen sind hier geprägt durch Sedimentgesteine aus dem Trias, als Spitzbergen komplett vom Meerwasser bedeckt war. Am häufigsten sind Sandstein, Schluffstein und Schiefer, die aus Ablagerungen von Flüssen in den flachen Meeresgebieten vor den Flußmündungen entstanden sind. Die ältesten Gesteine stammen aus dem Perm und treten an den höchsten Erhebungen im Nordosten der Barentsoya sowie in der Mitte und im Süden der Edgeoya auf. Diese Formationen bestehen aus Sandstein und Kalkstein, sie enthalten oft Fossilien von Brachiopoden und anderen Meerestieren. Dolerit ist ein vulkanisches Ganggestein, das auf der Halbinsel Frankenhalvoya im Norden von Barentsoya sowie auf den kleinen Inseln Ziegleroya und Delitschoya südlich von Edgeoya zu finden ist. Die Inseln Tusenoya, Halbmaneoya und Ryke Yseoyane bestehen vollständig aus Dolerit, der teilweise in sechseckigen Säulen ausgeformt ist.
Der größte Teil von Edgeoya und Barentsoya ist bedeckt von Blockfeldern und Mineralböden, die durch Erosion und Verwitterung entstanden sind. Im Nordwesten von Edgeoya liegen größere Flächen mit gehobenen Küstenablagerungen, teilweise sind alte Küstenlinien noch deutlich erkennbar. Frostmusterböden sind auf großen Flächen zu sehen.
Die Landschaft im Naturschutzgebiet Südost-Spitzbergen unterscheidet sich komplett von den Landschaften Westspitzbergens. Es gibt viele weite Buchten, während enge, tief eingeschnittene Fjorde und spitze Berge fehlen. Die Berge erreichen lediglich Höhen von 400 bis 500 Meter, an der Ostseite der Inseln kalben große Gletscher ins Meer. Besonders im Westen der Inseln ist die Vegetation recht üppig.
Barentsoya hat eine Fläche von 1.288 Quadratkilometern, die höchsten Teile der Insel werden vom Gletscher Barentsjokulen bedeckt, er erstreckt sich im Osten der Insel über eine Fläche von 558 Quadratkilometern. Vier Gletscherzungen kalben ins Meer, der Besselbreen im Nordosten, der Willybreen im Osten, der Freemanbreen in den Freemansundet und der Duckwitzbreen im Westen. Im Jahr 1956 hatte der Freemanbreen einen Vorstoß (Surge) und reichte bis weit in den Freemansundet hinein.
Edgeoya ähnelt Barentsoya in vielen Punkten, wenngleich größere Gebiete eisfrei sind und die Vegetation oft üppiger ist. Edgeoya ist außerdem mit 5.074 Quadratkilometern deutlich größer, als Barentsoya, wird aber ebenfalls von Plateaubergen geprägt. Die größten Gletscher liegen im Süden der Insel. Der Edgeoyjokulen bedeckt im Südosten der Insel eine Fläche von 1.365 Quadratkilometern. Der Stonebreen, eine Gletscherzunge des Edgeoyjokulen, bildet eine lange, steile Abbruchkante in die Barentsee.

Vegetation

Im Osten der beiden Inseln Barentsoya und Edgaoya liegen große Gebiete, die der Arktischen Polarwüste zugerechnet werden. Viele der höher gelegenen Flächen sind offen, hier dominiert der Spitzbergenmohn (Papaver dahlianum). Die Pflanzengesellschaften in den tiefer liegenden Gebieten wurden über Jahrtausende durch den Dung der Rentiere etwas fruchtbarer, hier herrscht die Moostundra vor.
Das Klima ist im Westen Richtung Storfjorden etwas milder. Hier gedeihen Pflanzen, die der nördlichen arktischen Tundra zugerechnet werden. Auf Barentsoya dominiert die Hainsimse, aber auch auf Edgaoya ist sie häufig zu finden. Südlich der Diskobukta und an der Russebukta gedeihen andere Arten, das Alpenrispengras (Deschampsia alpina) ist weit verbreitet.

Tierleben

Das Meer rund um die beiden Inseln ist geprägt von kaltem arktischen Wasser. Im Gegensatz zu Westspitzbergen hat hier der Golfstrom praktisch keinen Einfluss. So kann sich auch das Treibeis fast das ganze Jahr über halten.
Eissturmvögel brüten in zwei großen Kolonien am Kvalpyntfjellet und am Negerpynten im Südwesten von Edgeoya. Auch Dickschnabellummen, Trottellummen, Dreizehenmöwen und Krabbentaucher brüten dort. Nonnengänse brüten bei Sundneset auf Barentsoya und auf vielen Inseln der Tusenoyane. Auf den Tusenoyane gibt es auch größere Brutgebiete der Kurzschnabelgänse und Eiderenten. Auf vielen der kleinen Seen auf den Inseln trifft man Sterntaucher an.
Eisbären halten sich ganzjährig überall auf den beiden Inseln auf. Wieviele Bären sich in den Sommeronaten dort aufhalten, hängt im Wesentlichen von den Eisverhältnissen und vom Nahrungsangebot ab. Im Sommer halten sich die Bären oft in der Nähe von Vogelfelsen auf, Weibchen mit Jungtieren sind eher etwas weiter von der Küste entfernt, da dort die Gefahr, auf erwachsene männliche Tiere zu treffen deutlich geringer ist. Rentiere und Polarfüchse sind ebenfalls oft zu sehen.
Im Meer rund um die Barentsoya und die Edgaoya leben auch Ringelrobben, Bartrobben, Walrosse, Zwergwale und Weißwale.

Spitzbergenkreuzfahrt - Bartrobbe
Bartrobbe