Logo Eisbär

Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

Logo Eisbär

Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

Header-Slider

Pyramiden

Die russische Bergbausiedlung Pyramiden wurde im Jahr 1998 aufgegeben. Mit ihren breiten Straßen und der geplanten Struktur ist sie ein Zeugnis der sowjetischen Präsenz auf Spitzbergen in den 1970er und 1980er Jahren. Effektivität im Bergbau war das oberste Ziel bei Planung und Bau der Siedlung, aber auch das Wohl der Arbeiter und ihrer Familien spielte eine wichtige Rolle.
Der Kohleabbau in Pyramiden begann bereits im Sommer 1910 durch eine schwedische Expedition und es zeigte sich schnell, dass die Lagerstätte vielversprechend war. Das Gebiet wurde von den Schweden beansprucht und es wurden weitere Untersuchungen der Lagerstätte vorgenommen, die geologische Situation erwies sich aber als schwierig. Im Jahr 1927 verkauften die Schweden Pyramiden an die russische Bergbaufirma Russkij Grumant, Anfang der 1930er Jahre ging das Gebiet dann an Trust Arktikugol. Während des zweiten Weltkrieges wurde Pyramiden wie auch die anderen Siedlungen auf Spitzbergen evakuiert.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Lagerstätte genauer erkundet und der Bergbaubetrieb 1948 wieder aufgenommen. In den rund 30 Jahren zwischen 1960 und 1990 waren die Arbeitsplätze in Pyramiden gefragt. Die Verträge der Arbeiter hatten eine Laufzeit von 2 Jahren und die Löhne waren überdurchschnittlich hoch. In der Freizeit gab es kulturelle Angebote und auch Sportstätten aller Art waren vorhanden.
Die regelmäßigen Lebensmittellieferungen machten Pyramiden fast schon zu einer Stadt des Überflusses. Milch, Fleisch, Eier und Gemüse wurden teils sogar in Eigenproduktion erzeugt und Lebensmittel wurden ab 1958 kostenlos an die Bewohner abgegeben. Im Jahr 1985 wurde ein großes Gewächshaus errichtet und neben dem Schwimmbad gab es einen Kindergarten, eine Schule, eine Bibliothek und ein Kino, um einen hohen Lebensstandard zu gewährleisten.
Insgesamt wurden in Pyramiden zwischen 1955 und 1998 etwa 9 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Eine Million Tonnen wurde in Pyramiden selbst verbraucht, der Rest wurde per Schiff abtransportiert. Die Kohleschichten in Pyramiden sind einige Meter mächtig, aber immer wieder durch Verwerfungen unterbrochen - dies machte den Abbau aufwändig und teuer. Deshalb wurde die Förderung 1998 eingestellt und die Siedlung aufgegeben.
Pyramiden ist damit auch eine auf Spitzbergen einmalige historische Stätte, die den Bergbau und das Alltagsleben dokumentiert. Die noch erhaltenen Holzhäuser stammen aus den 1940er und 1950er Jahren, während die Backsteinhäuser in den 1970ern und danach entstanden.

Spitzbergenkreuzfahrt - Pyramiden
Pyramiden am Fuß des namensgebenden Berges.
Spitzbergenreise - Pyramiden
Arbeiterunterkünfte in Pyramiden.
Spitzbergenreise - Pyramiden Kohlehafen
Grubenanlagen und Kohleverladeanlagen.