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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Brucebyen im Billefjorden

Am hintersten Ende des Billefjorden liegt nahe der eindrucksvollen Gletscherfront des Nordenskjöldbreen eine kleine Ansammlung von Häusern namens Brucebyen. Sie wurden 1919 vom schottischen Polarforscher William Spiers Bruce und der Firma Scottish Spitsbergen Syndicate Ltd. (SSS) als Basis für die Erkundung von Kohlevorkommen errichtet. Man hoffte auf abbauwürdige Kohlelagerstätten in der Gegend. Die Landschaft des Billefjorden ist geprägt von den Hinterlassenschaften der Aktiviäten der SSS. Sowohl Landschaftsnamen, als auch archäologische Artefakte haben der Gegend den Stempel der SSS aufgedrückt.
Ursprünglich wurde die kleine Siedlung Bruce Camp genannt. William Spiers Bruce war ein schottischer Ozenograph und Polarforscher. Bei seinem ersten Spitzbergenbesuch 1898 begleitete er Prinz Albert von Monaco auf seinem Schiff Princesse Alice als Gastwissenschaftler. Schon ein Jahr später kam er erneut nach Spitzbergen und sein dritter Besuch 1906 wurde von Prinz Albert finanziell unterstützt, um Prins Karls Forland zu erforschen und zu kartieren. Insgesamt kam Bruce neunmal nach Spitzbergen, zuletzt im Jahr 1920, als er eine kurze Zeit in Brucebyen verbrachte. Kurze Zeit später erkrankte er und starb.
Im Jahr 1909 gründete Bruce die SSS und vor dem ersten Weltkrieg beanspruchte die Firma große Gebiete für die Mineralienexploration. Während des Krieges gab es keinerlei Aktivitäten, aber bereits 1919 wurde die SSS neu strukturiert und die Aktivitäten wurden hauptsächlich zwischen dem Billefjorden und dem Tempelfjorden wieder aufgenommen. Aber auch auf Prins Karls Forland und an der Ostküste Spitzbergens war die SSS aktiv.
Heute ist Brucebyen der am besten erhaltene Stützpunkt der SSS. Es besteht aus vier recht großen Häusern - drei Arbeiterbaracken und einem weiteren Gebäude, die fast wie um einen Hof angeordnet sind. Die Häuser wurde als Fertigbauteile von Schottland nach Spitzbergen gebracht und direkt an ihrem Standort zusammengebaut. Jedes einzelne Teil war genau bezeichnet und numeriert. An den Innenwänden sind noch immer Namen, Zahlen und andere Daten zu lesen, die im Zusammenhang mit der SSS stehen. Heute wird eine der Baracken als Diensthütte für den Gouverneur von Spitzbergen genutzt.
Auch rund um die Häuser gibt es Spuren der menschlichen Aktivitäten. Weit verstreut in der Gegend findet man Überreste technischer Einrichtungen, die gut 100 Jahre alt sind. Man kann sie leicht für Abfall halten, aber auf Spitzbergen sind sie automatisch geschützte historische Relikte, die nicht berührt werden dürfen.

Spitzbergenreise - Gletscher Nordenskjöldbreen
Vor dem Nordenskjöldbreen.