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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Expeditionsseereisen ins Reich der Eisbären

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Engelskbukta

Die Bucht Engelskbukta bietet schöne Wandermöglichkeiten mit Ausblicken auf das Meer, auf Gletscher und Berge. Besonders während der Walfängerzeit Anfang des 17 Jahrhunderts spielte die Bucht eine wichtige Rolle, da es entlang des gut 5km langen Strandes mehrere gute Anlandestellen gibt.
Die Bucht liegt landschaftlich schön mit Blick auf die Berge der Halbinsel Bröggerhalvoya im Norden, die Insel Prins Karls Forland im Westen und auf die Gletscher Uversbreen und Comfortlessbreen im Süden. Ausgehend von Leinstrandaodden ist die Engelskbukte gut zu Fuß erreichbar. Nördlich von Leinstranda liegt der Strand Kiaerstranda mit einer Kolonie von Eissturmvögeln und Dreizehenmöwen am Hang des Kiaerfjellet.
Möränenablagerungen, die auf Eis aus der Zeit liegen, als der Uversbreen noch weiter in den Fjord hineinreichte, bilden eine fast mondähnliche Landschaft vor dem Gletscher. Trotz der unwirtlichen Bedingungen gibt es einige Pflanzen, so findet man immer wieder Polster des Purpursteinbrech (Saxifraga oppositifolia). Im teilweise sichtbaren Grundgestein zeigen sich deutliche Spuren von Gletscherschliff. So lange man auf trockenem, steinigen Gelände bleibt, kann man gut gehen.
Die Engelskbukte wurde im 17. jahrhundert vor allem von englischen Walfängern angelaufen. Schriftliche Quellen berichten von einer Walfangstation in dieser Bucht. In Karten von Gerritz (1613) und der Muscovy Company (1625) wird die Bucht Cove Comfortless genannt. Der Name geht vermutlich auf die Geschichte der Segelschiffe Mary Margaret und Elisabeth zurück. Die englische Handelsgesellschaft Muscovy Company stattete 1611 die beiden Schiffe aus, um einen ersten Versuch zum Walfang vor Spitzbergen zu starten. Die Expedition stand unter der Leitung von Jonas Poole und Thomas Edge, die schon vorher in den Gewässern um Spitzbergen unterwegs waren.
Die Segler Mary Margaret und Elisabeth setzen in Blackwell in England im April die Segel und ankerten Ende Mai im Naturhafen Ebeltofthamna im Krossfjorden. Die Mary Margaret brach Richtung Süden auf, wurde aber bald bei Cove Comfortless vom Eis an Land gedrückt und dabei zerstört. Der Besatzung gelang es aber, rund 500 Walrosse zu schlachten, bevor das Schiff zerstört wurde. Während das Schiff vom Eis zermalmt wurde, war die Besatzung an Land damit beschäftigt, Walroßtran zu kochen. Währenddessen war Jones Poole damit beschäftigt, die Küste Spitzbergens zu kartieren. Als er von der Zerstörung der Mary Margaret erfuhr, segelte er von der Björnoya zurück, um Menschen und Fracht zu retten. Er musste allerdings feststellen, dass die Mannschaft der Mary Margaret bereits auf den unabhängigen Kapitän Thomas Marmaduke aus Hull getroffen war. Thomas Edge hatte ihn überredet, das gesamte Walroßöl gegen Bezahlung nach England zu transportieren. Die Elisabeth wurde so voll geladen, dass sie schließlich kenterte und beide Manschaften wurden von Marmaduke zurück nach England gebracht. Edge berichtete später, der einzige Erfolg der ganzen Unternehmung sei gewesen, dass es den Walfängern gelungen sei, zumindest einen Wal zu töten - der erste erfolgreiche Walfang vor Spitzbergen.